Lange Lacke und Wörthenlacken
Schutzgebiet mit Geschichte
Die Lange Lacke wartet zu jeder Jahreszeit mit beeindruckenden Naturerlebnissen auf dich. Dabei ist nicht nur die Vogelwelt der Langen Lacke beeindruckend - die Hutweideflächen rund um die Salzlacken zählen zu den ältesten Wiesengebieten Österreichs.
Distanz:
10 km
Geeignet für:
Fahrrad
zu Fuß
Von Süden nach Osten
Der 8 km lange Rundweg hat immer etwas zu bieten. Im Frühling locken vor allem durchziehende Enten, Watvögel, Möwen und Seeschwalben sowie diverse Brutvögel in das bunt-blühende Gebiet. Der durchaus imposante Wegzug der Watvögel im trocken-heißen Sommer findet im Vergleich dazu deutlich weniger Beachtung. Einen regelrechten Ansturm von Naturfreunden erlebt die Lange Lacke hingegen im Spätherbst, wenn tausende nordische Gänse in der Abenddämmerung laut rufend an ihrem Schlafplatz einfallen. Bei guten Bedingungen im Winter – also ohne geschlossene Schneedecke und mit genügend offenen Wasserflächen zum Trinken, Baden und Schlafen – bleiben die Gänse bis zum Frühling im Gebiet: eine einmalige Gelegenheit, in der riesigen Gänseschar auch Vertreter von selteneren Arten zu entdecken.
Je nach verfügbarer Zeit, Sonnen- und Wasserstand kann auf dieser Route auch nur ein Teilgebiet besucht werden. Vom Beobachtungsturm in der Nähe des Nationalparkstüberls lässt sich recht gut beurteilen, ob Teile der Langen Lacke ausgetrocknet sind oder nicht. Die Halbinsel am südlichen Ufer beherbergt während der Brutzeit eine Lachmöwen-Kolonie, die gerne auch von Schwarzkopfmöwen genutzt wird. Der Hauptbrutplatz dieser Art wechselt allerdings je nach Wasserstand zwischen Langer Lacke, Illmitzer Zicksee, den Wasserflächen bei Mekszikopuszta und Nyirkai-Hany. Bei entsprechendem Wasserstand sind in den Flachwasserzonen auch Watvögel zu sehen.
Vom Beobachtungsturm am Südost-Ufer überblickt man den östlichen Teil der Langen Lacke. Von hier aus kann man im Winter eine riesige Gänseschar bestaunen. Große Brachvögel nutzen gerne die umliegenden Wiesen. Ein alter Windschutzgürtel in nördlicher Richtung ist im Winter ein begehrter Platz für Drosseln. In der baumlosen Hutweide trifft man in der Brutzeit immer wieder auf Feldlerchen, Schafstelzen, Neuntöter und Grauammern.
Am Nordufer der Langen Lacke halten sich gerne Gänse, Möwen und Watvögel auf, die ihrerseits wieder Greifvögel – wie etwa Seeadler und Wanderfalke – anziehen. Vom Beobachtungsturm im Nordosten des Rundweges sieht man fast die gesamte Östliche Wörthenlacke ein. Sie ist ein beliebter Platz für diverse Enten-, Gänse- und Watvogelarten und führt oft noch Wasser, wenn die Lange Lacke komplett ausgetrocknet ist. Der Höckerschwan kommt hier in auffallend hoher Zahl vor. Und die große Kaninchendichte zieht gelegentlich sogar Kaiseradler und Sakerfalke an. Auch der Merlin ist ein regelmäßiger Wintergast.
Von Norden nach Westen
Westlich des Beobachtungsturms auf der Katschitzllacke – oder auch Östliche Hutweidenlacke – ziehen zahlreiche Säbelschnäbler ihre Jungen auf. Die Westliche Wörthenlacke wird gern von Tauchenten, Zwergtauchern, Schwarzhalstauchern sowie Gänsen bevölkert. Aus dem dortigen Röhricht kann man im Frühjahr Rohrdommel, Wasserralle, Drosselrohrsänger und Rohrschwirl hören. Im westlichen Bereich der Westlichen Wörthenlacke, der sogenannten Neufeldlacke, hat sich eine Brutkolonie der Weißbart-Seeschwalbe gebildet. Die bettelnden Jungvögel sind an den Ufern der umgebenden Lacken im Sommer recht auffällig.
Die Äcker im Nordwesten der Langen Lacke sind im Winter ein guter Platz, um die verschiedenen Gänsearten genau zu beobachten. Auch eine gemischte Kolonie aus Säbelschnäblern und Flussseeschwalben ist hier im Frühling und Sommer zu sehen. Im Herbst lassen sich gelegentlich Rotkehlpieper beobachten. Im Winter beherbergen die Hutweiden um die Lange Lacke überdies einen regelmäßig auftauchenden Trupp von Berghänflingen, der sehr rastlos oft nur kurz auftaucht und bald wieder verschwindet.
Der Turm am westlichen Ufer der Langen Lacke ist bei hohem Wasserstand zu empfehlen, wenn am angrenzenden «Sauspitz» Flussseeschwalben, Säbelschnäbler und Seeregenpfeifer brüten und verschiedenen Wasservögel und Watvögel in der nahen Bucht nach Nahrung suchen.
Der letzte Beobachtungsturm des Rundweges ist vor allem am späten Nachmittag beliebt, wenn man mit der Sonne im Rücken die hier Sommer bis Herbst übernachtenden Möwen oder die Gänse im Winter beim Einflug beobachten kann.
Lebensräume im Überblick
- Hutweide
- Salzlacken
- Salzwiesen
- Wechselfeuchte Wiesen
- Schilf
Wegbeschaffenheit
Der Radweg um die Lange Lacke ist geschottert, der landschaftlich schönere Fußweg verläuft im Osten der Langen Lacke bis nach Norden über Hutweideflächen.
Bitte beachte, dass auch in diesem Teilbereich das Wegegebot gilt und du bei Verlassen des Pfades die Schutzgüter des Nationalparks gefährdest.
Gut zu wissen
Die weitgehend baumfreie Hutweide spendet wenig Schatten. Denke daher bitte daran, dich entsprechend auszurüsten und genügend Verpflegung einzupacken. Wir empfehlen, die Lange Lacke im Hochsommer nur morgens oder abends zu besuchen. Der Seewinkler Sommer kann - wenn unterschätzt - auch negative Erinnerungen verursachen.
Ausgangspunkt
Der beste Platz, um seine Wanderung zu beginnen, ist der Parkplatz beim "Nationalparkstüberl" an der Straße zwischen Apetlon und Wallern.
Das "Nationalparkstüberl" ist - auch wenn es der Name vermuten lässt - keine Einrichtung des Nationalparks sondern ein privat geführtes Gasthaus.
Die Route direkt aufs Smartphone
Wir haben die Route auch für Google Maps aufbereitet. Klicke hier um dir das kml-File zu holen.
Wir wünschen dir unvergessliche Beobachtungen!