Wiesen & Weiden
Weite, zusammenhängende Wiesen und Weideflächen sind für den Seewinkel ebenso typisch wie der Neusiedler See mit seinem Schilfgürtel oder die Salzlacken. Eine steppenartige Landschaft, die durch ihren Artenreichtum verzaubert
Management
Die durch jahrhundertelange Beweidung und Mahd entstandene Kulturlandschaft beherbergt eine Reihe seltener Pflanzen und Tiere. Im Rahmen des Naturraummanagagements arbeitet der Nationalpark mit Landwirten aus der Region an der Erhaltung dieser wertvollen Lebensräume. Dabei setzt man nicht nur auf Lebensraum erhaltende, sondern auch Lebensraum schaffende Pflegemaßnahmen, die vom Nationalpark koordiniert und im Zuge der Nationalpark-Forschung auf ihren Erfolg untersucht werden.
Lebensraum
Wiesenbrüter wie Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe, Feldlerche oder Schafstelze finden hier Brutplatz und Nahrung. In der offenen Landschaft ist es den Vögeln möglich, Fressfeinde – wie die Rohrweihe oder den Marder – schon früh zu erkennen und abzuwehren. Dabei reicht das Verhalten von Flucht über das geschickte Ablenken zum Schutz des Nestes bis zum Gegenangriff. Der Dung der Rinder sorgt für eine reichhaltige Insektenfauna, die vielen Vogelarten als Nahrung dient.
Die Wirkung von Beweidung und Wiesenmahd ist ähnlich: die Flächen werden offen gehalten und dem System durch die Entnahme organischen Materials Nährstoffe entzogen. Dadurch entstehen magere Trocken- und Halbtrockenrasen, die man innerhalb der EU als besonders schützenswerte Lebensräume betrachtet.
Im Unterschied zur Mahd, bei der die Flächen mehr oder weniger gleichmäßig kurz gehalten werden, bleiben bei der Beweidung einzelne Pflanzen stehen. Es sind diese durch Dornen, Stacheln oder bittere Geschmacksstoffe wehrhafte Pflanzen, die von den Tieren nicht gefressen werden. Solche Pflanzen, zu denen etwa Dornige Hauhechel oder Feldmannstreu gehören, nennt man Weidezeiger.